Diesmal hatten wir eine sehr ruhige Nacht. Ab und zu kam ein Schaf vorbei, aber denen war es nur wichtig die besten Kräuter zu bekommen. Teilweise stritten sie sich um die besten Plätze. Bei der Herde waren keine Lämmchen dabei, sonst wäre Karin ständig vor Aufregung geplatzt. „Och sind die süß“, kam immer wieder. Wir sahen auch Lämmchen aller Größengattungen. Von kleinen, die wohl in der letzten Woche geboren wurden, bis hin zu älteren, die schon einige Monate auf dem Buckel haben.
Als wir fertig mit frühstücken waren, erkundeten wir die Insel noch etwas weiter. Es gibt viele Stichstraßen, die oft zu Plätzen führen mit unglaublichen Ausblicken auf das Meer und die steil abfallende Küste.
Insgesamt gewinnt man den Eindruck, dass der Rand der Insel Unst einen Ring an Bergen hat, der mehr oder weniger immer wieder ins Meer bröselt. Im Landesinneren ist es oftmals eben. Allerdings fuhren wir auch viele Steigungen mit locker 20 bis 25%.
Neben einer Radarstation ließ ich dann mal die Drohne steigen und machte ein paar wirklich gute Aufnahmen.
In Baltasound wollten wir uns den zweiten Lebensmittel und sonstigen Laden anschauen. Er hatte noch eine Tankstelle und eine öffentliche Toilette. Wir konnten den Inhalt unserer Toilette loswerden und tankten noch mal nach.
Mittags fuhren wir dann zu der nördlichsten Teestube Schottlands. Victorias Vintage Tea Room nannte sich die Einrichtung. Sie war sehr beliebt bei den Einheimischen und Touristen. Wir aßen etwas Warmes und nahmen und Kuchen mit für den Nachmittagstee. Außerdem nahmen wir als Andecken eine Schale mit Aufdruck des Tea Rooms mit, das gebrauchte Teebeutel aufnehmen soll.
Dann ging es wieder zur Fähre, um auf Yell überzusetzen. Bezahlen muss man erst auf der nächsten Fähre nach Mainland, der Hauptinsel der Shetlands. Kurz nach der Fähre fuhren wir dann nach Cullivoe und suchten uns einen Stellplatz. Wir fanden ihn auf einer Anhöhe, die in Park4night beschrieben ist. Ein Kommentar beschäftigte sich damit, dass dies doch eine sehr exponierte Lage ist und man sich erst abends dort hinstellen soll. Unsere Erfahrung war, dass die Einheimischen uns natürlich wahrgenommen haben und sich freuten, dass sich jemand für ihre Heimat interessiert. Insgesamt sind alle Einheimischen sehr freundlich und grüßen in allen Situationen. Wir hatten nie den Eindruck, dass jemand genervt wäre von den Touris. Karin machte noch einen langen Abendspaziergang. Ich hatte keine Lust und beobachtete statt dessen das Meer und bewunderte das Panorama.
Morgen soll es dann auf die Hauptinsel gehen.