Heute morgen kamen wir uns vor, wie am Bahnhof. Ständig fuhren Autos, Busse und Motorräder auf den Parkplatz, die Insassen schauten mal ein bisschen, gingen mit den Hunden spazieren und zogen dann wieder ab. Nach dem Frühstück war noch abspülen dran.
Heute wäre unser erstes Ziel Skarray gewesen. Es sollte erst mal anders kommen. Kurz nach Bettyhill war links ein Parkplatz mit Glascontainern. Da wir einige Flaschen an Bord hatten, wollten wir diese loswerden. Karin stieg aus und entsorgte die Flaschen.
Bei der Rückkehr stolperte sie und fiel nach vorne. Ihre rechte Hand war verletzt und im Gesicht hatte sie geringe Aufprallspuren, weil sie die Brille trug und diese dabei zu Bruch ging. Eine Dame, die sofort mitgeholfen hat Karin zu verbinden, teilte uns mit, dass in Armadale eine Arztpraxis ist. Wir kehrten also um und fuhren dorthin. Die Sprechstundenhilfe war sehr nett, musste uns aber mitteilen, dass der Arzt zu einem Notfall gerufen wurde und es nicht absehbar ist, wann er wieder kommt. Sie empfahl uns das Krankenhaus in Wick.
Wir fuhren also nach Wick. Dies dauerte gut 1,3 Stunden. Das General Hospital lag gleich am Ortsanfang und wir fanden auch sofort die Notaufnahme. Nach einigen Formalitäten mussten wir noch ein wenig warten.
Karin wurde hereingerufen und diverse Schwestern und mehrere Ärzte kümmerten sich um sie. Steinchen mussten aus der Wunde raus, der Rest gesäubert werden und dann mit fünf Stichen genäht werden. Nach gut eineinhalb Stunden wurde sie wieder entlassen und wir suchten uns was zu essen, weil es bereits 14:30 Uhr war. Kurz noch getankt und dann saßen wir im Cafe eines Tesco (eine Supermarktkette hier).
Inzwischen hat es zu regnen begonnen. Da Karin ihre Hand schonen sollte und sie auch nicht unbedingt abenteuerlustiger war, fuhren wir nach Navi wieder nach Bettyhill und dann zu unserem eigentlichen ersten Punkt Skarray. Der Ort lag wiedermal wunderschön in einem Flußtal eingebettet und hatte eine riesige Sandbank vor dem eigentlichen Strand. Wir konnten beides sehen, weil wiedermal Ebbe war.
Inzwischen war es 18:15 Uhr und wir versuchten in Tongue essen zu gehen. Der Ort ist nicht sehr groß, hat aber drei Hotels, die alle damit warben, dass auch Nichthotelgäste dort essen können. Leider waren alle drei ausgebucht und wir wurden abgewiesen.
Also fuhren wir zu unserem eigentlichen Tagesendziel Altnaharra. Vorher ging es lang am Loch Loyal vorbei. Ein großer See, der eingebettet in den Bergen liegt. Sein Abfluss windet sich das Tal entlang und speist weitere kleinere Seen. In Altnaharra angekommen sahen wir noch ein Hotel mit Restaurant. Dort standen kaum Autos davor, aber es brannte Licht. Wir landeten in der Bar und fragten, ob wir etwas zu Essen bekommen können. Dies wurde nach Rücksprache beim Koch bejaht und wir ließen uns in der Bar nieder. Drei Einheimische Herren diskutierten ihre Erlebnisse oder so. Wir verstanden immer nur Bruchstücke davon. Eine weitere Dame genoß auch ihr Abendessen. Wir bestellten und bekamen wiedermal ein leckeres Essen, das wieder reichhaltig portioniert war.
Frisch gestärkt suchten wir uns dann einen Platz für die Nacht. Am Loch Naver soll ein Campingplatz sein, der aber geschlossen ist, wie uns bereits in der Bar mitgeteilt wurde. Er war leider auch so abgesperrt, dass wir nicht dort anhalten konnten. Wir fuhren ein Stück weiter und hatten von Kai (Travelcampingliving auf Youtube) den Tipp für einen Stellplatz kurz danach. Ich zweifelte langsam daran, aber zum angegebenen Punkt war ein Ausweichplatz für die Singletrailstraße, der so breit ausgebaut ist, dass dort locker drei Fahrzeuge aneinander vorbeikommen. Wir stellten uns ganz am Rand hin und werden hier wohl die Nacht verbringen. Mal schauen, ob Karin mit ihrer Handverletzung schlafen kann. Der Regen hat aufgehört, dafür fegt wieder der Wind um uns herum und schüttelt Lucy durch.