Die Nacht auf dem Campingplatz war wieder sehr ruhig. Hier darf auch von 23:00 Uhr bis 7:00 Uhr nicht gefahren werden. Der Blick aus dem Fenster am Morgen zeigt die anderen Camper und das Meer bzw. die Bucht. Heute geht es weiter an der Küste und durchs Landesinnere, je nachdem wo die Straße langführt. Ein Ziel ist der Leuchtturm von Stoerhead. Ob wir bis zum Oldman of Stoer laufen, entscheiden wir wohl später. Erst mal wird geduscht (mit viel Platz um einen herum) mit viel warmem Wasser, dann gefrühstückt. Wenn wir schon auf einem Campingplatz sind, dann nutzen wir die gesamte Infrastruktur. Die Toilette geleert, den Grauwassertank abgelassen und Frischwasser aufgefüllt.
Und dann ging es schon los zum Laden im Ort, weil ich gestern aus Versehen Fett zum Braten und nicht Butter gekauft habe. Irgendwie war das Fett so arg weiss und nicht gelblich wie Butter. Der Weg führte dann über die B894 und ab Newton die B869. Kurz nach Lochend zweigte der Weg dann nach rechts ab Richtung Leuchtturm. Auf den beiden Parkplätzen standen eine Menge Wohnmobile. Wir fanden aber noch einen Platz und machten erst mal eine Pause (die ich wegen der Fahrerei nötig hatte) und tranken Espresso. Pünktlich zum geolanten Aufbruch zum Old Man regnete es ziemlich heftig. Wir warteten den Schauer ab und entschieden dann, dass wir erst mal nur zum Leuchtturm aufsteigen. Oben angekommen blies uns der Wind schon kräftig von der See her, entgegen. Wir machten ein paar Fotos und der Schauer holte uns wieder ein.
Wir ließen also den Plan zum Old Man zu laufen ausfallen. Ich habe vergessen Regenhosen mitzunehmen und ohne wäre ich in kurzer Zeit nur noch mit nasser und schwerer Jeans unterwegs. Also wieder in die Lucy und dann alles wieder für die Abfahrt bereit gemacht. Ich hatte mir inzwischen überlegt, dass ich von der geplanten Route abweichen wollte und nach Lochinver hinein fahren und dann die C 1003 zu fahren. Karin hatte nichts dagegen. Die Straße hat einen Namen, war aber wiedermal für Wohnwagengespanne unpassierbar. Große Wohnmobile hätten auch ihre Probleme gehabt. An einer Stelle hatte ich mit Lucy noch rechts und links 10 cm Platz gehabt. Teilintegrierte sind üblicherweise diese 20 cm breiter und es wäre Millimeterarbeit gewesen, wenn es geklappt hätte. Eine Änderung gegenüber den kleinen Straßen gab es dennoch: Hier wohnten überall Menschen. Alle paar hundert Meter ein Haus rechts oder links der Straße. Viele Angebote für Ferienwohnungen und Ferienhäuser. Sogar einen Shop fanden wir auf unserem Weg.
Bei Badnagyle ging es dann auf die C 1047 Richtung Osten. Gleich nach dem Abzweig zur A 835 hielt ich an und holte die Drohne aus der Tasche. Im Vorbeifahren sahen wir einen Wasserfall, den ich filmen wollte. Mal schauen, ob es was geworden ist. Wir fuhren dann weiter nach Ullapool. Von dort fahren die Fähren zu den äußeren Hebriden. Entsprechend viel war im Ort los. Wir wollten mal in einem Restaurant essen gehen und hofften schon auf was anderes wie Fish and Chips. Das Restaurant hatte aber wegen Wasserproblemen geschlossen und der Imbiss nebenan lief auf Hochtouren. Wir bestellten dort und bekamen so ein Meldegerät und suchten uns einen Platz im Außenbereich des Restaurants. Der Fisch war wie immer frisch und die Pommes gut. Neben uns ließ sich ein englisch-schottisches Ehepaar nieder und wir kamen ein wenig ins Gespräch. Sie waren erstaunt, dass wir schon auf Shetland waren, sie in ihrem Leben (geschätzt Rentner) noch nicht.
Wir stehen an der Hafenstraße und haben Blick auf den Hafen und das Wasser. Nach der Beschilderung dürfen wir bis 10:00 Uhr am Morgen stehen. Ansonsten ist die Parkzeit auf 1 Stunde beschränkt. Mal schauen, ob uns jemand auffordert auf den Wohnmobilparkplatz oben beim Tesco zu wechseln. Bisher tummelten sich nur viele Menschen auf ihrem Weg wo auch immer hin.