Als wir morgens aufwachten regnete es in Strömen. Dennoch kamen immer wieder Autos an und Fußgänger gingen mit ihren Hunden zum Strand oder schauten mal kurz ins Meer. Nach dem Frühstück entleerte ich noch die Toilette und füllte Wasser auf. Auf die gleiche Idee kamen die Insassen des anderen Wohnmobils und es stellte sich heraus, dass sie aus Österreich kamen und ziemlich unruhige See bei der Fährfahrt von Aberdeen. Deshalb scheuten sie sich noch den Sprung auf die Shetlands zu machen. Vom Festland sind sie geflohen, weil so viel los ist.
Wir werden sehen, was wir erleben.
Trotz Regen fuhren wir nach Birsay. Die Verbindung zur vorliegenden Insel war offen, weil Ebbe herrschte. Auf den Shetlands nahmen wir Ebbe und Flut kaum war, hier ist es deutlich zu sehen. Heraus kommt aber kein schöner Schlick á la Wattenmeer, sondern wiederum die aufgewölbten Steinplatten, die wohl mal Sedimentablagerungen des Meeres waren. Alle Mauern, viele Häuser und auch die alten Bauten bestehen aus diesen Platten, die sich gut aufeinander stapeln lassen, wenn man sie mal gebrochen hat und in die richtige Größe gebracht hat.
Die Nacht war ruhig, keine Aktion auf dem Parkplatz. Morgens einige Leute, die den Platz überquerten. Wir hatten wohl einen zentralen Platz erwischt, weil fast jeder lief direkt bei uns vorbei.
Morgens kamen immer wieder Autos vorbei und blieben auf dem Parkplatz stehen. Die meisten hatten Ferngläser und Kameras mit großen Objektiven dabei. Ein Weg führt vom Parkplatz bis zum Strand. In der Gegend sollen Walen und Seehunde zu sehen sein. Seehunde haben wir schon ein paar Tage vorher gesichtet, also hatten wir die schon abgehakt.
Von den Platzbetreuern kam niemand vorbei, wir erhielten auch keinen Anruf auf mein Handy, obwohl ich beide Kontaktpersonen angerufen hatte. Na gut, dann regeln wir das später. Zunächst frühstückten wir. Einige der Mitcamper waren auch im Aufbruch. Erstaunlich ist, dass sich auf die Shetlands kaum ein deutscher Tourist verirrt. Einen haben wir ja mal getroffen. Der Rest sind Briten, die sich mal die Inseln anschauen. Nach dem Frühstück konnten wir noch den Inhalt der Toilette und des Grauwassertanks los werden.
Der Morgen erwartete uns sehr grau und nebelig. Es regnete immer wieder und der Wind hat gefühlt nochmal zugelegt. Karin entdeckte, dass in der Nähe der Jarlshof ist. Das waren unterirdische Wohnungen der verschiedenen Jahrhunderte. Teilweise waren die Behausungen ganz schön eng. Eigentlich hatte das Gelände geschlossen, aber mit uns sind einige auf dem Gebiet herumgelaufen und scheinbar interessierte das auch niemanden.